Implantate eröffnen Menschen mit Hörminderung oft ein neues Leben

 

(djd). Dass im Alter das Gehör an Leistungsfähigkeit verliert, ist ein natürlicher Prozess. Ab 65 Jahren ist jeder fünfte Deutsche von Schwerhörigkeit betroffen, in der Altersgruppe ab 74 sogar mehr als ein Drittel der Befragten, meldet das Onlineportal Statista. Doch gutes Hören ist gerade im Alter wichtig. Es ist der Schlüssel, um soziale Kontakte aufrecht zu erhalten, geistig fit zu bleiben und am Leben teilzuhaben. Vor allem dann, wenn manches nicht mehr so leichtfällt, etwa durch die eingeschränkte Mobilität. In vielen Fällen kann Betroffenen mit Hörgeräten geholfen werden. Diese stoßen jedoch oft an ihre Grenzen, sobald die Hörminderung hochgradig ist oder bereits an Taubheit grenzt.

 

Seniorin mit Hörminderung spielt mit Enkelin
Mitten im Leben: Ein Cochlea-Implantat kann das Hörvermögen wieder herstellen, wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichen.
Foto: djd/ich-will-hoeren.de

 

Gutes Hören als Schlüssel zum Leben

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Doch auch mit einer solchen Diagnose muss man sich nicht abfinden. Häufig lässt sich mit einem sogenannten Cochlea-Implantat das Hörvermögen wieder herstellen. Das Implantat übernimmt im Innenohr die Funktion der Hörschnecke, lateinisch „Cochlea“. Hier werden akustische in elektrische Signale umgewandelt und an den Hörnerv weitergeleitet. Der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. (DSB) und zahlreiche Experten gehen davon aus, dass bis zu einer Million Menschen in Deutschland mit einem Cochlea-Implantat ermöglicht werden könnte, wieder stärker am Leben teilzunehmen. Tatsächlich damit versorgt sind hierzulande laut DSB-Schätzung nur rund 50.000 Menschen. Unter www.ich-will-hoeren.de** können Interessierte mehr erfahren und auch ein kostenloses Infopaket bestellen. Zudem besteht die Möglichkeit, Kontakt zu Menschen aufzunehmen, die bereits ein Implantat tragen und als „Hörpaten“ von ihren Erfahrungen erzählen.

 

Seniorin mit Hörminderung trägt Implantat
Dezent: Der Soundprozessor des Implantats haftet magnetisch am Hinterkopf.
Foto: djd/ich-will-hoeren.de

 

Hightech für besseres Hören

Und so funktioniert es: Ein Cochlea-Implantat sendet elektrische Signale über den Hörnerv an das Gehirn. Dadurch können Klänge klarer und deutlicher wahrgenommen werden. Unterhaltungen werden wieder möglich, ebenso Telefonieren, gutes Verstehen beim Fernsehen und häufig sogar Musikgenuss. Um das zu erreichen, wird in einer Routine-OP ein winziger Elektrodenträger in die Hörschnecke eingesetzt. Hinzu kommt ein äußerer Soundprozessor. Er wird inzwischen oft nicht mehr am Ohr, sondern dezent am Hinterkopf getragen, wo er magnetisch direkt auf der Kopfhaut hält. Praktisch ist, dass sich das Implantat kabellos mit dem Smartphone, Tablet oder Fernseher koppeln lässt. Außerdem kann man es sogar beim Duschen oder beim Schwimmen nutzen. Studien zeigen, dass Cochlea-Implantat-Träger bereits sechs Monate nach der Operation meist sehr viel besser verstehen. Nach einem Jahr verstehen sie durchschnittlich 55 Prozent mehr als zuvor mit Hörgeräten. Die Kosten für ein Cochlea-Implantat trägt in der Regel die gesetzliche Krankenkasse.

 

Vater und Tochter mit Hörminderung im Pool
Alltagstauglich: Das Cochlea-Implantat darf mit Schutzhülle sogar mit ins Wasser.
Foto: djd/ich-will-hoeren.de/Mitch Fong Photo

 

Implantate bei Hörminderung

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Dass im Alter das Gehör an Leistungsfähigkeit verliert, ist ein natürlicher Prozess. Ab 65 Jahren ist jeder fünfte Deutsche von Schwerhörigkeit betroffen, in der Altersgruppe ab 74 sogar mehr als ein Drittel der Befragten, meldet das Onlineportal Statista. Doch gutes Hören ist gerade im Alter wichtig. Es ist der Schlüssel, um soziale Kontakte aufrecht zu erhalten und geistig fit zu bleiben. Oft helfen Hörgeräte. Reichen diese nicht mehr aus, kann ein Cochlea-Implantat die Lösung sein. Es übernimmt im Innenohr die Funktion der sogenannten Hörschnecke, lateinisch „Cochlea“, und ermöglicht dadurch das Hören und Verstehen. Die Kosten für das Implantat trägt in der Regel die Krankenkasse. Unter www.ich-will-hoeren.de** können Interessierte ein kostenloses Infopaket zum Thema bestellen.

Implantat bei Hörminderung
Minimaler Eingriff: Das winzige Cochlea-Implantat wird während einer OP in die Hörschnecke eingesetzt.
Foto: djd/ich-will-hoeren.de

 

Quellenangabe
Quellenangabe
Foto: djd/ich-will-hoeren.de