Umweltfreundlicher Umbau der Wirtschaft: Was Privatanleger dazu wissen sollten
(djd). Angesichts des Klimawandels steht nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit die Wirtschaft vor einem dramatischen Umbau. Viele hundert Milliarden Euro Investitionen werden notwendig sein, damit die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit gelingt. Auch für private Anleger bietet dieser Prozess enorme Chancen. Viele stellen sich dabei zwei wichtige Fragen: 1. Gehen Investitionen in Nachhaltigkeit nicht zulasten der Rendite? 2. Als Privatanleger kann man oft nur schwer beurteilen, ob es ein Unternehmen mit den Themen Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung ernst meint. Wie gehen die Investmentprofis vor?

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Im Vordergrund steht die CO2-Reduzierung
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Tatsächlich rücken bei Großanlegern die ESG-Kriterien – Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) – immer mehr in den Vordergrund. Die Allianz etwa will Unternehmen zu nachhaltigerem Wirtschaften verpflichten. „Wir wollen die Transformation zu einer CO2-armen Wirtschaft mit unserer Anlagepolitik aktiv vorantreiben und Unternehmen, in die wir investieren, verändern“, erklärt Andreas Lindner, beim Münchner Versicherer für rund 400 Milliarden Euro an Kapitalanlagen verantwortlich. Nachhaltigkeit gehe dabei nicht zulasten der Rendite. Mehr Infos findet man etwa unter www.allianzdeutschland.de**. Im Vordergrund steht die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Bis 2025 sollen die Unternehmen, in die der Versicherer investiert, sowie das Immobilienportfolio 25 Prozent weniger CO2 emittieren. Bis 2050 soll das gesamte Portfolio klimaneutral investiert sein.

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Dialogverweigerung als Ausnahme
Allein 2020 hat der Versicherer mit 68 Unternehmen über ESG-Themen gesprochen. „Bei dreien ist es auf fruchtbaren Boden gefallen, bei acht stießen wir auf taube Ohren, bei den übrigen gehen die Gespräche weiter“, so Lindner. Man müsse den Unternehmen Zeit geben. Erst wenn das Gefühl entstehe, dass ein Unternehmen den Dialog nicht ernsthaft betreibe, würde man nicht mehr in Aktien und Anleihen dieser Firma investieren. „Nur bei geächteten Waffen oder bei Geschäftsmodellen auf Kohlebasis lassen wir uns auf keine Diskussion ein“, betont Lindner.

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Win-win-Situation
Wirtschaftliche Vernunft und Nachhaltigkeit stehen nicht im Widerspruch zueinander. Andreas Lindner verweist auf das Beispiel eines großen Düngemittelherstellers. Dort habe nicht nur die Produktion viel Energie verbraucht, die übermäßige Anwendung der Dünger schade auch Pflanzen und Tieren: „Jetzt gewinnt das Unternehmen die Energie zur Produktion aus regenerativen Quellen und hat durch eine bessere Beratung der Landwirte erreicht, dass diese den Düngereinsatz auf ein Mindestmaß reduzieren.“ Trotz höherer Preise verzeichnete der Anbieter eine erhöhte Nachfrage nach seinen Produkten.

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Der Kampf gegen den Klimawandel wird zu einem dramatischen Umbau der Wirtschaft führen – und das weltweit. Viele hundert Milliarden Euro Investitionen werden notwendig sein, damit die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit gelingt. Auch für private Anleger bietet dieser Prozess enorme Chancen. Aber beeinträchtigen Investitionen in Nachhaltigkeit nicht die Rendite? Und wie kann ich als Privatanleger sicher sein, ob es ein Unternehmen mit der CO2-Reduzierung ernst meint? Großanleger wie die Allianz wollen Firmen zu nachhaltigerem Wirtschaften verpflichten. „Wir wollen Unternehmen, in die wir investieren, verändern“, erklärt Chefanleger Andreas Lindner. Mehr Infos findet man etwa unter www.allianzdeutschland.de**. „Nachhaltigkeit geht dabei nicht zulasten der Rendite“, so Lindner.