Wer ältere oder kranke Menschen versorgt, sollte sich gegen Grippe impfen lassen

 

(djd). Mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Über 80 Prozent von ihnen – ca. 3,3 Millionen-– werden zu Hause versorgt (Destatis 2019). Meist sind es nahe Angehörige, die diese Aufgabe übernehmen, oft werden sie dabei auch von Pflegediensten unterstützt. Daraus ergibt sich eine riesige Zahl an Personen, die beruflich oder privat engen Kontakt mit Pflegebedürftigen haben. Sie tragen eine besondere Verantwortung: Denn die große Mehrheit der pflegebedürftigen Menschen ist älter, viele sind mit einer oder mehreren Grunderkrankungen belastet. Das macht sie anfälliger für ernste Infektionskrankheiten wie die Grippe und erhöht außerdem die Wahrscheinlichkeit für einen schweren oder im schlimmsten Fall tödlichen Krankheitsverlauf. Pflegende sollten deshalb nicht nur an die eigene Gesundheit denken, sondern auch an die der Hilfsbedürftigen.

 

Schutz vor Grippe
Wer sich um pflegebedürftige Menschen kümmert, trägt eine besondere Verantwortung – auch bei der Gesundheitsvorsorge.
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Sich selbst und sein Umfeld schützen

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Den bestmöglichen Schutz vor der Grippe bietet die Grippeimpfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt sie unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit Grunderkrankungen sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Aber auch allen, die im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Personen mit erhöhtem Risiko durch eine Ansteckung gefährden könnten, rät die STIKO zur Grippeimpfung. Damit lässt sich die Sicherheit älterer oder kranker Menschen zusätzlich verbessern – und natürlich auch die eigene Gesundheit schützen. Pflegende Angehörige sollten sich deshalb rechtzeitig in der Arztpraxis oder Apotheke beraten lassen, welche Grippeimpfung für sie und ihre Liebsten empfohlen wird.

 

Wieder deutlich mehr Grippefälle erwartet

Idealer Zeitpunkt für die Grippeimpfung ist Oktober bis Mitte Dezember, aber auch jede spätere Impfung bis ins Frühjahr hinein ist noch wichtig und sinnvoll. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Da Grippeviren sich ständig verändern, sollte der Schutz jedes Jahr erneuert werden. In diesem Jahr könnte das besonders wichtig werden. Denn Fachleute erwarten möglicherweise stark ansteigende Infektionszahlen oder sogar eine schwere Grippewelle. Sie berufen sich dabei unter anderem auf Erfahrungen aus Australien, wo die Grippesaison im Juni begann und es bereits eine starke Grippewelle gab. Als Grund wird unter anderem der Wegfall vieler Corona-Maßnahmen gesehen, beispielsweise das Tragen einer Maske. Außerdem ist der Gemeinschaftsschutz der Bevölkerung aufgrund zweier milder Grippesaisons in den Vorjahren möglicherweise relativ schwach ausgeprägt.

 

Impfung gegen Grippe
Eine Grippeimpfung kann davor schützen, sich selbst und andere anzustecken.
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Mehr als vier Millionen Menschen hierzulande sind pflegebedürftig. Alle, die engen Kontakt mit Pflegebedürftigen haben, tragen eine besondere Verantwortung: Denn Alter und Grunderkrankungen erhöhen das Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Pflegende sollten daher neben der eigenen Gesundheit auch die ihres Umfelds berücksichtigen. Den bestmöglichen Grippeschutz bietet eine Impfung. Die Ständige Impfkommission empfiehlt sie für Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit Grunderkrankungen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie allen, die häufig Kontakt zu vulnerablen Personen haben. Am besten lassen sich Pflegende in der Arztpraxis oder Apotheke beraten und zwischen Oktober und Mitte Dezember impfen. Auch eine Grippeimpfung bis ins Frühjahr hinein ist noch wichtig und sinnvoll.

 

Impfung gegen Grippe
Quellenangabe
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