Viele Menschen wissen nicht, dass sie das Virus bereits in sich tragen

 

(djd). Vielleicht liegt es am harmlos klingenden Namen, dass Gürtelrose zu den Erkrankungen gehört, die oft unterschätzt werden. Dabei handelt es sich um eine ernstzunehmende Infektionskrankheit, die jeden treffen kann, der einmal Windpocken hatte. Konkret heißt das: Nahezu jede Person über 60 Jahren gehört zur Risikogruppe und jeder dritte Mensch erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtelrose. Das liegt daran, dass die Erreger, Varizella-Zoster-Viren, nach den Windpocken im Körper verbleiben und nach Jahrzehnten, wenn das Immunsystem alters-, krankheits- oder stressbedingt schwächelt, reaktiviert werden können. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken und auch die Gefahr eines schweren Verlaufs, nehmen mit dem Alter deutlich zu. Tipps zum Gesundheitsrisiko Gürtelrose:

 

Älteres Paar kennt das Gesundheitsrisiko Gürtelrose
Fast alle Menschen über 60 Jahren tragen den Gürtelrose-Erreger bereits in sich, weil sie als Kind die Windpocken hatten.
Foto: djd/GlaxoSmithKline/istock/AleksandarNakic

 

Hautausschlag und starke Nervenschmerzen

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Neben dem unangenehmen und berührungsempfindlichen Hautausschlag kommt es häufig zu heftigen, brennenden und stechenden Nervenschmerzen. Diese können schon bei einem normalen Verlauf zwei bis vier Wochen anhalten. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen erleiden allerdings Komplikationen und teils schwerwiegende Langzeitfolgen, die einen aktiven Alltag monatelang beeinträchtigen können. Dazu gehört etwa die gefürchtete Post-Zoster-Neuralgie, die zu monate- oder sogar lebenslangen Nervenschmerzen führen kann. Tritt die Gürtelrose nicht wie meist im Rumpf- oder Lendenbereich, sondern im Gesicht auf, können Augen und Ohren in Mitleidenschaft gezogen werden – bis hin zum Verlust von Sehkraft oder Hörvermögen. Weitere Komplikationen der Krankheit können eine Gehirnhaut- sowie Gefäßentzündungen sein. Darüber hinaus besteht in den ersten Wochen nach der Erkrankung ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

 

Prävention ist besser als Behandlung

Bei rechtzeitiger Behandlung mit virushemmenden Medikamenten kann eine Gürtelrose folgenlos ausheilen. Die Mittel sind am wirksamsten, wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach Erscheinen des Hautausschlags verabreicht werden. Aufklärung und eine rechtzeitige Diagnose sind deshalb wichtig. Noch besser ist jedoch Prävention als wichtiger Baustein der persönlichen Gesundheitsvorsorge: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Standardimpfung gegen Gürtelrose für alle Erwachsenen ab 60 Jahren und für Menschen mit Grunderkrankung ab 50 Jahren – mehr Informationen dazu gibt es unter www.impfen.de/guertelrose**. Wer im Herbst zur Grippe-Impfung oder Corona-Auffrischungsimpfung geht, kann diesen Termin gleich nutzen, um die Hausärztin oder den Hausarzt auf einen Gürtelrose-Schutz anzusprechen.

 

Gesundheitsrisiko Gürtelrose
Eine Gürtelrose tritt häufig im Lendenbereich auf und zeigt sich durch einen einseitigen Hautausschlag und starke, brennende Nervenschmerzen.
Foto: djd/GlaxoSmithKline/Shutterstock/sebra

 

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Dass Gürtelrose ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen kann, wissen die wenigsten. Dabei trägt jeder Mensch, der Windpocken hatte, den Erreger in sich. Mehr als 95 Prozent der über 60-Jährigen sind gefährdet und jede dritte Person erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtelrose. Mit dem Alter steigen die Erkrankungswahrscheinlichkeit und die Gefahr eines schweren Verlaufs. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen erleiden schwere Komplikationen wie heftige, monatelange Nervenschmerzen, Augen- oder Ohrenschäden. Eine Gürtelrose-Impfung kann schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt sie für über 60-Jährige und Menschen mit Grunderkrankung ab 50 Jahren. Am besten den Grippe-Impftermin im Herbst nutzen, um Hausärztin oder Hausarzt danach zu fragen. Mehr unter www.impfen.de**.