Ratgeber Gesundheit: Fünf Fakten zur Darmgesundheit

(djd). Immunschwäche, Antriebslosigkeit, Allergien oder seelische Tiefs – bei einer Vielzahl von Beschwerden sind Experten mittlerweile davon überzeugt, dass ihre Ursache auch in einer gestörten Darmgesundheit liegen könnte. Doch obwohl inzwischen bekannt ist, dass in unserer Mitte tatsächlich so etwas wie ein „zweites Gehirn“ liegt, gilt das Thema Verdauung noch immer als Tabu. Hier sind fünf Fakten, die man dazu kennen sollte.

 

Der Darm ist von einem sensiblen Geflecht aus Nervenzellen umgeben, das auch als "Bauchhirn" bezeichnet wird. Darmgesundheit ist für das gesamte Wohlbefinden entscheidend.
Der Darm ist von einem sensiblen Geflecht aus Nervenzellen umgeben, das auch als „Bauchhirn“ bezeichnet wird.
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1. Der Bauch denkt mit. Das sogenannte enterische Nervensystem umgibt den Darm. Mit seinen rund 200 Millionen Nervenzellen ist es vergleichbar mit dem Gehirn. Das Bauchhirn sorgt aber nicht nur dafür, dass die Verdauung möglichst reibungslos klappt, sondern hat auch eine direkte Verbindung zum Kopf, unter anderem zu den Hirnbereichen, die unsere Gefühle steuern. So lässt sich erklären, dass man bei Aufregung ständig zur Toilette muss oder schlechte Nachrichten einem auf den Magen schlagen. Umgekehrt hat ein entspannter Geist nachweislich eine beruhigende Wirkung auf unsere Mitte. So spielt in der Therapie des Reizdarmsyndroms und für die allgemeine Darmgesundheit das Thema Stressbewältigung eine wesentliche Rolle.

2. Der Darm hat keine Zähne. Er ist darauf angewiesen, dass ihm ein gut zerkleinerter Speisebrei angeliefert wird. Nur dann können Enzyme die Nahrungsbestandteile aufschlüsseln und durch die Darmwand ins Blut schleusen. Eine hilfreiche Übersicht darüber, was der Darm verträgt und was ihn eher irritiert, bietet beispielsweise das Gesundheitsportal www.mach-es.de**.

3. Gut gegen Böse. Darmbakterien helfen uns dabei, Nahrungsbausteine zu zerlegen, welche unsere Enzyme allein nicht schaffen. In der Darmflora leben aber auch „Nervensägen“, die etwa für Durchfall, Blähungen und eine schlechte Nahrungsverwertung verantwortlich sind. Es ist daher sinnvoll, die guten Darmbakterien gezielt zu unterstützen, etwa durch den Verzicht auf Zucker, Fleisch und verarbeitete Lebensmittel. Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukte „füttern“ die wichtigen Darmbakterien und sorgen dafür, dass sie sich vermehren.

4. Normaler Rhythmus. Stuhlgang zwischen dreimal am Tag und dreimal in der Woche gilt als vollkommen normal. Wichtig ist, dass keine Beschwerden oder scheinbar grundlose Veränderungen dabei auftreten. Idealerweise gleitet der Stuhl mühelos in einem Stück heraus und hinterlässt keine nennenswerten Spuren am Papier.

5. Bauch & Seele in Balance. Untersuchungen, unter anderem am University College Cork (Irland), haben gezeigt, dass Menschen mit Angststörungen oder Depressionen häufig eine sogenannte Fehlbesiedelung des Darms aufweisen. Im Umkehrschluss zeigte sich, dass eine ausbalancierte Darmflora sich positiv auf die Psyche auswirken kann.

 

Volksleiden: Verdauungsprobleme sind weit verbreitet. Erster Schritt zur Darmgesundheit: Mit dem Arzt darüber reden.
Volksleiden: Verdauungsprobleme sind weit verbreitet. Erster Schritt zur Besserung: Mit dem Arzt darüber reden.
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Glücksmomente für den Darm

– Magenknurren ist ein gutes Zeichen, denn es heißt, dass der Dünndarm leer ist und „Kehraus“ macht. Ständige Zwischenmahlzeiten gönnen ihm diese Pause nicht.
– Ruhe, bitte: Wer beim Essen schweigt, kaut gründlicher und schluckt weniger Luft.
– Bettzeit: Der Darm arbeitet auch nachts – wenn er dafür die nötige Ruhe hat. Die letzte leichte Mahlzeit vor 19 Uhr ist daher eine gute Idee.
– Workout: Ein Spaziergang ist die beste Maßnahme bei Verstopfung, denn dabei regt die Bauchmuskulatur den Darm von außen zusätzlich an.

Weitere Tipps gibt es unter www.mach-es.de**.