Umfrage zur Bestattungskultur: Menschen wünschen sich mehr Individualität
(djd). Ungeachtet aller Individualisierungstendenzen in der Gesellschaft ist die Bestattungskultur in Deutschland noch immer recht stark reglementiert. Für welche Bestattungsform aber würden sich die Menschen entscheiden, wenn sie diese frei von gesetzlichen Vorschriften aussuchen könnten? Das Ergebnis einer auf Statista veröffentlichten Umfrage: Nur 14 Prozent würden noch das klassische Erdgrab auf dem Friedhof wählen, elf Prozent das klassische Urnengrab. Im Gegenzug würden ebenfalls bereits 14 Prozent ihre Asche am liebsten in der freien Natur verstreuen lassen, neun Prozent wünschen sich die Aufbewahrung der Asche zu Hause oder im Garten. Aber auch ungewöhnliche Ideen finden immer mehr Anklang: Aus der Kremationsasche lässt sich beispielsweise ein Erinnerungsdiamant pressen.

Foto: djd/Algordanza Erinnerungsdiamanten/Getty Images/Wavebreakmedia
Eine Idee aus der Schweiz
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Die Idee dazu wurde vor etwa 18 Jahren in der Schweiz geboren. Das Schmuckstück besitzt dieselben chemischen, physikalischen und optischen Eigenschaften wie ein natürlicher Diamant. Im ersten Schritt wird die Kremation der oder des Verstorbenen durch den Bestatter in Deutschland veranlasst. Im Labor wird dann der Kohlenstoff aus der Asche gelöst, welcher bei sehr hohen Temperaturen und unter großem Druck in einen Rohdiamanten umgewandelt und auf Wunsch in Handarbeit geschliffen werden kann. Für die Herstellung eines oder mehrerer Diamanten sind mindestens 500 Gramm Asche oder fünf bis zehn Gramm Haare notwendig. Die restliche Asche kann für die Urnenbeisetzung an den Bestatter in Deutschland zurückgeführt werden oder in der Schweiz beigesetzt werden. In Deutschland ist die Produktion der Diamanten aus Asche verboten, der Besitz jedoch erlaubt. Einzige Ausnahme ist Brandenburg, hier sind ausschließlich Diamanten aus Haaren erlaubt. Unter www.algordanza.com** gibt es alle weiteren Infos. „Ein Erinnerungsdiamant erinnert leuchtend an einen geliebten Menschen – über Generationen hinweg“, so Frank Ripka von Algordanza.

Foto: djd/Algordanza Erinnerungsdiamanten/shutterstock
Buchtipp: Erfahrungsberichte von Hinterbliebenen zum Umgang mit Erinnerungsdiamanten
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In einem von renommierten Soziologen und Theologen herausgegebenen Buch berichten Hinterbliebene, die sich für diese Form des Totengedenkens entschieden haben, in Interviews offen über den Umgang mit dem Erinnerungsdiamanten. „Der Diamant ist das Einzige, was von meiner Frau und ihrem Körper übrig geblieben ist“, erzählt beispielsweise ein Hinterbliebener. Er leuchte und brilliere, das sei so viel schöner als die Verwesung. Den Ring mit dem Diamanten trage er ständig bei sich. Das Buch „Der Glanz des Lebens – Aschediamant und Erinnerungskörper*“ (Vandenhoeck & Ruprecht Verlage) ist 2019 erschienen.

Foto: djd/Algordanza Erinnerungsdiamanten
Für welche Bestattungsform würden sich die Menschen in Deutschland entscheiden, wenn sie diese frei von gesetzlichen Vorschriften aussuchen könnten? Das Ergebnis einer auf Statista veröffentlichten Umfrage: Nur 14 Prozent würden noch das klassische Erdgrab auf dem Friedhof wählen, elf Prozent das klassische Urnengrab. Ungewöhnliche Ideen finden dagegen immer mehr Anklang: Aus der Kremationsasche lässt sich beispielsweise ein Erinnerungsdiamant pressen. Die Idee dazu wurde vor etwa 18 Jahren in der Schweiz geboren. Das Schmuckstück besitzt dieselben chemischen, physikalischen und optischen Eigenschaften wie ein natürlicher Diamant. Für die Herstellung sind mindestens 500 Gramm Asche oder fünf bis zehn Gramm Haare notwendig. Unter www.algordanza.com** gibt es weitere Infos.

Foto: djd/Algordanza Erinnerungsdiamanten/shutterstock